Bevor ich nach Costa Rica geflogen bin, hatte ich nicht allzu genaue Vorstellungen. Ich habe mir einige Videos angeschaut und wusste, dass Costa Rica landschaftlich einiges zu bieten hat aber was da genau auf mich zukommen würde, davon hatte ich keine Ahnung. Was mein Projekt betrifft, so habe ich gehofft, dass ich die Möglichkeit haben würde, engen Kontakt mit Tieren zu haben, die man hier bestenfalls aus dem Zoo kennt, und einfach ganz viele schöne neue Erfahrungen zu sammeln.
Ich hatte in meinem Projekt viel Spaß und konnte viele neue Erfahrungen sammeln. Ich bin jeden Tag um halb 6 aufgestanden und zum Frühstück gegangen. Dann habe ich mit den anderen Freiwilligen zusammen das Futter für die Tiere vorbereitet, verteilt und die Käfige gesäubert. Im Anschluss daran hatten wir verschiedene Aufgaben, die in einem Wochenplan festgehalten wurden. Dazu gehörten zum Beispiel Papaya oder Bananen ernten, die Pferde bei einem Ausritt zu bewegen, das Freiwilligenhaus, in dem wir gewohnt haben, aufzuräumen und zu putzen und natürlich die intensive Beschäftigung mit einzelnen Tieren. Ich habe Wildtiere aus nächster Nähe beobachten können und einiges über ihr Verhalten und ihre Bedürfnisse gelernt.
Die Ticos (Bezeichnung der Einwohner Costa Ricas) sind unglaublich aufgeschlossene und herzliche Menschen. Sie haben eine sehr positive Lebenseinstellung („pura vida“), nach der sie ihr Leben genießen, auch wenn es ihnen teils an Materiellem fehlt. Sie sind zufrieden mit dem was sie haben und was ich besonders beeindruckend fand, sie teilen alles. Man muss sich in Costa Rica einfach wohlfühlen, weil die Menschen einem derart herzlich begegnen, dass man sich überall willkommen fühlt. Als ich beispielsweise Abends in San José gelandet bin und aus dem Flughafengebäude kam und den wayers Mitarbeiter vor Ort, der mich abholen sollte, nicht sofort gesehen habe, „stürzten“ sich gleich mindestens 10 Einheimische auf mich, die mir helfen wollten meine Organisation unter all den Wartenden zu finden und die mir ihre Handys in die Hand drückten, damit ich jemanden anrufen kann Die Kultur ist wirklich super und „lebensfroh“ trifft das ganze wohl am besten. Musik, Tanz und Temperament sind ein wichtiger Teil davon und auch das Essen ist den Ticos wichtig. Das Nationalgericht Gallo Pinto bekommt man in jedem Restaurant und meine Gastfamilie war ganz wild darauf, mir alle Spezialitäten ihres Landes zu zeigen. Die Menschen sind sehr stolz auf ihr Land, nicht zuletzt, weil Costa Rica in den letzten Jahren den Sprung vom Entwicklungs- zum Schwellenland geschafft hat. Geschlafen haben wir immer in Hostels, wenn wir unterwegs auf Reisen waren, in denen wir uns dann XXL-Nudelportionen kochen konnten und in denen wir auch viele interessante und nette Leute getroffen haben, die als Backpacker in Costa Rica unterwegs waren.
In meinem Projekt habe ich meine Freizeit nach der Arbeit meist mit Buch oder Musik am Pool verbracht. Außerdem hatte ich das Glück, dass mein Koordinator wirklich super war und jede Menge Ausflüge mit uns unternommen hat.
Es ist schwer aus all den schönen Momenten den besten herauszufiltern und ich kann mich wirklich nicht entscheiden. Die Canopytour in Monteverde war auf jeden Fall ein absolutes Highlight, wann hat man schon mal die Gelegenheit an Stahlseilen 300m über dem Dschungel durch die Luft zu rasen und wie Tarzan an einem Seil in Schluchten zu springen? Auch in meiner Gastfamilie gab es viele schöne Momente, in denen viel gelacht wurde. Der Grund war dabei meist mein kleiner Gastbruder (1,5 Jahre), der ständig irgendwas angestellt hat.
Als ich nach Costa Rica geflogen bin, fühlte ich mich sehr gut vorbereitet. Die Reiseunterlagen von wayers, vor allem das Reise 1×1, waren sehr ausführlich und interessant, sodass ich nachdem ich alles gelesen hatte, dachte, ich wüsste was mich erwartet. Am besten gefallen hat mir die Mitreisenden-Liste, die mir ein paar Wochen vor Abflug zugeschickt wurde. Auf diese Weise konnte ich, schon ein wenig Kontakt mit den anderen Teilnehmerinnen aufnehmen und wir konnten uns ein bisschen austauschen was Gepäck, Projekt etc. angeht.
Es war auf jeden Fall eine gute Entscheidung nach Costa Rica zu gehen und ich würde es jederzeit wieder machen. Ich habe fantastische Menschen kennengelernt und tolle Erfahrungen gesammelt, die mich persönlich sehr weitergebracht.
Allen, die vorhaben ein solches Projekt zu machen würde ich ganz dringend empfehlen: Seid unbedingt aufgeschlossen! Es ist wichtig auf die Einheimischen zuzugehen und ehrliches Interesse an ihrer Kultur zu zeigen. Wenn man bereit ist, aufgeschlossen an die Sache heranzugehen, wird man in Costa Rica mit Sicherheit eine super Zeit haben!