Ich hatte vor meinen Abflug eigentlich keine konkreten Vorstellungen. Natürlich habe ich mich über das Land und die Kultur informiert, doch ich wollte mich einfach überraschen lassen. Genauso war es mit der Arbeit. Da ich kurz vor meiner Abreise genauere Informationen zu meinem Projekt erhalten habe, hat das mit dem Überraschungseffekt auch sehr gut geklappt! Die Zeit während meines Programmes war einfach super und genau nach meinen Vorstellungen. Ich war einfach nur glücklich – ich war an einem wunderschönen Ort mit lieben, lustigen Menschen und durfte Dinge erleben, wovon manche nur träumen.
Für gewöhnlich bin ich so gegen 4:00 Uhr in der Früh aufgestanden und habe mit einem anderen aus dem Team gefrühstückt. Anschließend sind wir die „Morning Patrol“ gegangen, das heißt mit dem Sonnenaufgang den Strand entlang gehen, um nach neuen Schildkrötennestern bzw. – spuren zu suchen. Dieser „Spaziergang“, der natürlich dokumentiert wurde, dauerte 2 bis 3 Stunden. Als die anderen gerade aufgestanden sind, kamen wir etwas erschöpft zu Hause an. Der restliche Tag verlief angenehm entspannt. Wir waren am Strand, im Meer schwimmen, haben Karten gespielt oder Ausflüge in den naheliegenden Nationalpark gemacht. An Tagen, an denen ich nicht Morning Patrol hatte, durfte ich in der Nacht die Schildkröten beobachten. Zusammen mit den Ticos sind wir mit Taschenlampen bewaffnet den Strand abmarschiert und haben Ausschau nach Schildkröten gehalten. Haben wir welche entdeckt, haben sie meist Eier gelegt. Wir haben die Schildkröten abgemessen und ihre Eier gezählt. Anschließend wurden sie ausgegraben und in die „Viverio“ gebracht. Dort wurden 100 Schildkrötennester Tag und Nacht bewacht.
Das Land hat mir super gut gefallen und ich bin auch sehr gut mit der neuen, fremden Kultur zurechtgekommen. Ich habe es beeindruckend gefunden, wie offen und freundlich die Ticos und Ticas sind. Man kann mit jedem ins Gespräch kommen. Die Menschen sind sehr hilfsbereit und wollen einem nichts böses. Es hat mich überrascht, dass wir Europäer eine ganz andere Einstellung zum Leben, im Vergleich zu den Einwohnern in Costa Rica, haben.
In meiner Freizeit waren wir Salsa tanzen, haben Yoga gemacht, sind auf ein Wal-Festival gefahren, waren auf einem Konzert von einer einheimischen Band, haben uns eine Universität angeschaut, waren auf dem Markt essen und konnten typisch costa-ricanisches Essen probieren…
An meinem ersten Tag im Projekt habe ich gleich am Morgen eine Schildkröte Eier legen gesehen. Dies ist sehr ungewöhnlich, da sie eigentlich nur in der Nacht aktiv sind. Es war beeindruckend zu beobachten, wie geschickt dieses große und schwere Tier seine Eier vergraben hat. Gleich darauf habe ich Schildkröten schlüpfen gesehen. Es war ein wunderschöner Moment, als sie so klein und unbeholfen ins weite Meer hinausgezogen sind.
Die Anfragen per E-Mail, die Reiseunterlagen und die Erreichbarkeit von wayers waren sehr gut. Auch die Betreuung während meines Aufenthaltes durch das Team vor Ort war super und genau nach meinen Vorstellungen. Ich habe es sehr toll gefunden, dass die Betreuer, aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung, das Land wirklich gut gekannt haben und mir einem Einblick geben konnten. Auch den Kontakt zu Studenten und anderen Einheimischen habe ich sehr genossen. Ich finde es sehr wichtig einen direkten Bezug zu Kultur und Traditionen zu haben.
Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Aus meinem Aufenthalt in Costa Rica habe ich mitgenommen, dass ich noch viele weitere Länder erkunden möchte und auf jeden Fall noch einmal zurückkommen möchte