Ich habe mir das Land sehr weiträumig und vor allem sehr landschaftlich geprägt vorgestellt. Außerdem habe ich von vielen Menschen gehört, dass die Kanadier sehr freundlich sein sollen. Ich habe erwartet, dass ich viel auf der Farm helfe und dafür Unterkunft und Essen bekomme. Zudem habe ich gehofft, öfters reiten zu können und eine nette Gastfamilie zu haben.
Ich habe die Zeit als atemberaubend schön empfunden und konnte gar nicht glauben, wie schnell sie vorbei war. Warum? Ganz einfach: Ich wurde so herzlich von meiner Gastfamilie aufgenommen und alle waren so lieb zu mir. Ich hatte täglich mit den Tieren zu tun und durfte mit ihnen arbeiten. Mir wurde außerdem auch sehr viel außerhalb der Farm gezeigt, unter anderem Rodeos und der Nationalpark Jasper.
Kurz gefasst: meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen.
Gegen 7:30 Uhr haben wir gefrühstückt und anschließend die Hunde und Pferde gefüttert. Danach haben wir gewöhnlich Farmarbeiten erledigt, u. a. mit den Pferden arbeiten, den Garten bepflanzen, Rasen mähen, Traktorarbeiten etc. Mittags gegen 12 Uhr gab es Mittagessen und gegen 7 Uhr abends Abendbrot. Danach haben wir den Abend mit einer DVD oder auch mal einem Lagerfeuer ausklingen lassen. Es ist ein schönes Gefühl etwas geleistet zu haben, was man vorher noch nie gemacht hat und dafür ein Lob zu bekommen. Außerdem habe ich viel über Disziplin und Durchhaltevermögen gelernt. Die Arbeit sollte man mit Spaß und Lachen bewältigen und nicht so schnell aufgeben und immer nachfragen, wenn man bei etwas unsicher ist.
Mit der neuen Kultur und Bevölkerung habe ich überwiegend positive Erfahrungen gemacht! Die Kanadier sind offen, hilfsbereit, freundlich und sehr fröhliche, sowie ruhige und gelassene Menschen. Das hat mir sehr gefallen!
Ich habe viele verschiedene Dinge unternommen. Wir waren z.B. zweimal bei einem Rodeo, zweimal im Nationalpark Jasper, 7 oder 8 mal in Edmonton, einmal in Saskatchewan, um zwei Pferde zu kaufen, zweimal mit einem Boot auf einem See, öfters bei Familienmitgliedern oder Nachbarn zum Essen, mehrmals ausreiten, haben oft Lagerfeuer, DVD-Abende, Unternehmungen mit den Nachbarfarmern gemacht, und und und.
Einer der schönsten Momente meines Aufenthalts war, als ich gemerkt habe, wie sich das Vertrauen eines Fohlens zu mir immer mehr gestärkt hat, bis es mir sogar gefolgt ist. Oder auch zu sehen, dass so viele Menschen, die ich in Kanada kennengelernt habe zu meiner Abschiedsfeier gekommen sind und wie stark eine Bindung zu einer zunächst fremden Familie und deren Tiere werden kann. Kurz gesagt, es ist schwer den schönsten Moment herauszupicken, wenn der Großteil der Zeit viele schöne Momente hatte! Mir hat die dauerhafte Erreichbarkeit der Mitarbeiter in Deutschland sehr gefallen. Schade war nur, dass ich meine Gastfamilie erst kurz vor meiner Abreise kontaktieren konnte, aber im Nachhinein hat sich das nicht zum Nachteil für mich entwickelt. Also alles in allem, war alles in Ordnung.
Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens! Ich bin froh über alle Erfahrungen, die ich machen durfte. Ja, mein Aufenthalt hat mich weitergebracht. Ich habe dadurch wieder gesehen, was wichtig im Leben ist und was für eine starke Bindung ich zu Tieren habe. Ich bin öfters an meine Grenzen gekommen und habe gesehen, dass diese gar keine richtigen Grenzen waren, sie waren eher negatives Denken meinerseits. Ich bin daher allen Menschen und Tieren dankbar, denen ich begegnet bin und die ich kennenlernen durfte. Ich persönlich habe durchwegs gute Erfahrungen im nun nicht mehr fremden Kanada gemacht und kann daher nur dazu raten diese Erfahrung zu machen. Träume können wirklich wahr werden und sogar schöner sein als deine Erwartungen! Die Mitarbeiter von wayers (ehem. Praktikawelten) waren immer ansprechbar, hilfsbereit und freundlich!
Also: Nutzt diese Chance! Dieses Erlebnis bereichert euch so sehr und ihr lernt auch viel über euch selbst, was euch vorher vielleicht gar nicht so bewusst war.