Ich hatte mir recht wenig vorgestellt, da ich mich überraschen lassen wollte. Nachdem ich verschiedene Teilnehmerberichte gelesen hatte, habe ich mich aber auf ein interessantes, vielfältiges und schönes – die Strände Thailands kennt man ja zum Beispiel aus dem Fernsehen – Land mitsamt offenen Bewohnern, die vielleicht nicht unbedingt das beste Englisch sprechen, gefreut. Da man in den Schulen die Knie sowie Schultern bedecken muss, dachte ich, dass Thailänder weniger freizügig seien als sie es letztendlich waren. In Bezug auf meine Arbeit dachte ich, dass ich in einem Kindergarten o.ä. sein würde und neben dem Englischunterricht auch Zeit mit Basteln usw. verbringen würde – ich habe mich auf die Zeit mit den Kindern gefreut. Ich bin davon überzeugt, dass „meine“ Kinder und „meine“ Schule die tollsten und dankbarsten der Welt waren! Unsere Einführung bestand aus einer „City Tour“, in der wir 3 Tempel/Ruinen und den Floating Market besucht haben. Des Weiteren stand in der Beschreibung, dass es im Freiwilligenhaus keine Waschmaschine und kein Internet geben würde – dass es diese doch gab, war eine freudige Überraschung. Auch unser „Aufpasser“ Guy hat sich aller Probleme, die je aufkamen, gerne angenommen und uns immer mit einem Lächeln begrüßt.
Außerdem hat mich positiv überrascht, dass die Freiwilligen aus so vielen verschiedenen Ländern kamen – Deutschland, Frankreich, Schweiz, USA, Australien und viele mehr.
Mein Tag begann erst um etwa 08:00 Uhr, da der Unterricht an meiner Schule mit am spätesten anfing. Nach gemeinsamem Frühstück ging es nach täglich neuen Preisverhandlungen mit den TukTuk-Fahrern, bis zum Fluss, den wir dann auf einem kleinen Boot überquerten. In der Schule wurden wir immer wieder aufs Neue herzlich begrüßt, sowohl von den Kindern als auch von den Lehrern. Dann begann das Unterrichten, wobei wir abwechselnd bei den Klassen 1-6 waren und meistens versuchten, Englisch mithilfe von Liedern oder Spielen zu vermitteln. Nach 2 Unterrichtseinheiten ging es zum gemeinschaftlichen und sehr leckeren Lunch, woraufhin eine Pause von etwa 1h folgte, in der die Kinder u.a. ihrer Religion nachgehen konnten. Abschließend folgte eine weitere Unterrichtseinheit, bevor wir uns auf den Heimweg machten.
Meine Zeit in der Schule war jeden Tag aufs Neue schön. Die Lehrer, Direktoren und Mönche waren unglaublich dankbar und nett, haben uns sogar zu einer „Stadtbesichtigung“ auf einem Boot eingeladen. Auch die Kinder wurden nie müde, für uns zu basteln oder uns zu umarmen. Ich bin davon überzeugt, dass man bei uns in Deutschland keine Klasse finden würde, die so dankbar, enthusiastisch, freundlich und respektvoll ist. Die meiste Zeit kamen wir uns eher wie Königinnen als Freiwillige von Zu Hause angekommen ging es oft an den Pool im nahegelegenen Hotel oder auch einfach nur ins klimatisierte Zimmer. Spätestens um 18:00 Uhr waren aber wieder alle am Tisch versammelt, denn die Kochkünste unserer Köchin waren zu Recht berühmt und berüchtigt. Nach dem Abwasch wurde noch eine Weile geredet und gelacht, bevor man dann ins Bett fiel. Ich habe sehr viel über den Umgang mit Kindern gelernt, wobei hier natürlich besonders war, dass man sich kaum verständigen konnte. Dass die Verständigung letztendlich trotzdem immer geklappt hat, hat mich sehr positiv überrascht. Außerdem konnte ich auch Erfahrungen im Unterrichten und der Vorbereitungen desselbigen sammeln. Obwohl es nach wie vor nicht unbedingt „mein Ding“ ist, hat es letztendlich trotzdem sehr viel Spaß gemacht und man konnte sehr kreativ sein. Last but not least habe ich unheimlich viel über das Land an sich und dessen Leute gelernt und kam zu dem Schluss, dass es zu Recht das Land des Lächelns ist. Ich selbst habe mich auf jeden Fall auch weiterentwickelt, wurde z.B. offener und selbstständiger.
Wie gesagt bin ich zu der Meinung gelangt, dass Thailand zu Recht das Land des Lächelns ist, selbst wenn das Lächeln manchmal verschwand, wenn man etwas trotz der Versicherung „cheap, cheap“ nicht kaufen wollte. Sogar das Handeln hat Spaß gemacht, da die Leute trotz der Sprachbarriere sehr interessiert und offen sind, viele können sogar etwas Deutsch. Obwohl ich nicht so viel Kontakt zu Einheimischen hatte, wie ich es mir gewünscht hätte. Von den Kindern, Verkäufern und unserem Ansprechpartner vor Ort einmal abgesehen, ließen diese sich doch immer sehr gerne in ein Gespräch verwickeln oder wollten Fotos machen. So oft wir es manchmal auch verflucht haben, letztendlich wird wohl jeder Sätze wie „same, same, but different“ nicht hin und wieder vermissen.
Abends haben wir meistens nur miteinander geredet, Karten gespielt oder auch Filme angeschaut. Obwohl es nie langweilig wurde, sind wir an den Wochenenden dann doch lieber verreist – wir waren Elefantenreiten in Kanchanaburi, haben den ereignisreichsten Valentinstag meines Lebens auf Koh Chang verbracht, die Tage auf Bangkoks Märkten und die Nächte auf der Kao San Road verbracht und haben natürlich alle Ecken, Bars und Pools Ayutthayas erkundet und dabei viele unvergessliche Erinnerungen gesammelt. Nach meinem Projekt war ich auch noch in Chiang Mai – mein persönlicher Favorit – auf Krabi, Kho Phi Phi und Kho Tao.
Es gab unglaublich viele und lustige Momente während meiner Zeit in Thailand. Mit den anderen im Freiwilligenhaus war man immer am Lachen, auch wenn es manchmal Kommunikationsprobleme gab – wer wusste z.B., dass „thongs“ in Australien kein Kleidungsstück, sondern Flip Flops sind? Auch die schönen Momente lassen sich kaum zählen. Jeden Morgen, wenn einen die Kinder überschwänglich begrüßt haben, hat man sich aufs Neue gefreut. Schön war auch, als ein Mädchen, dass am Anfang eher schüchtern war, sich letztendlich doch auch umarmen ließ. Am schönsten – und traurigsten – fand ich wohl unseren letzten Tag, als uns die Lehrer gedankt haben und einige Tränen in den Augen hatten. Dass man sich in so kurzer Zeit doch so sehr ans Herz wachsen kann, hat mich überrascht und gefreut
So viel Platz wie möglich im Koffer zu lassen, denn die Shoppingmöglichkeiten sind unbegrenzt.
Die Reiseunterlagen fand ich sehr informativ und man hatte dadurch das Gefühl, nicht ganz „ins kalte Wasser geworfen zu werden“. Auch als ich Fragen per E-Mail stellte, wurden diese direkt am nächsten Tag beantwortet. Auch die Mitreisendenliste und das Shirt fand ich sehr schön und hilfreich. Besonders nett fand ich unseren Betreuer. Er hat uns immer geholfen und alle Fragen beantwortet, gerne mit uns geredet und uns oft zum Lachen gebracht. Der Auslandsaufenthalt war auf jeden Fall eine gute Entscheidung und ich würde es jedem empfehlen! Ich finde es generell wichtig, dass sich die verschiedenen Länder aneinander annähern und ich finde es jedes Mal aufs Neue interessant, eine andere Kultur kennenzulernen. Ebenso wird man mit jeder neuen Erfahrung selbstständiger, offener, extrovertierter und einfach generell selbstsicherer. Davon abgesehen sind es allein schon die einmaligen und wunderschönen Erinnerungen, an die man sich sicherlich noch Jahre später gerne erinnern wird, allemal wert. Ebenso sind es die Freundschaften – in wenigen Monaten trifft sich die Gruppe, die an meiner Schule unterrichtet hat, wieder – und das schließt Leute aus 5 verschiedenen Ländern ein.