Die Zeit während meinem Programm war super und genau wie ich es mir vorstellt hatte. Vor dem Abflug war ich jedoch ziemlich nervös. Ich wollte einfach mal etwas erleben, eine neue Kultur kennenlernen und mit Tieren arbeiten, die es in Deutschland nicht in freier Wildbahn gibt.
Ich habe einfach alles auf mich zukommen lassen. Und ich war sehr begeistert. Die Leute waren nett, die Tiere waren süß und die Arbeit mit ihnen ein Vergnügen. Die Unterkunft hat mir gut gefallen und ich konnte eigentlich immer ausschlafen. Es gab nämlich keine festen Zeiten, wobei ich jedoch am Morgen von den Tieren geweckt wurde. Es gab eigentlich nur drei Zeiten, an die man sich gehalten hat. Das Frühstück beim Aufstehen, zwischen 12 Uhr und 13 Uhr das Mittagessen und am Abend zwischen 19 Uhr und 20 Uhr das Abendessen. Den restlichen Tag über haben wir alle die Tiere beobachtet, das Futter verteilt, die Käfige geputzt und uns an den Pool oder an den Strand gelegt, denn es war auch immer ziemlich schwül. Einen geregelten Tagesablauf bekamen wir erst dann, als wir ungefähr zehn Freiwillige waren und unsere Projektleiterin einen Plan aufgestellt hat, bei dem nun jeder ein oder zwei der Aufgaben aufgetragen bekommen hat. Dazu zählten nun das Säubern der Käfige, das Verteilen des Futters sowie das Zusammenrechen des Laubes. Des Weiteren bekamen Äffchen Frida und Rehkitz Bambi immer ein Fläschchen zu bestimmten Tageszeiten, mussten wir die Schildkröten und den Ententeich putzen oder auch die Faultiere in die Schmetterlingsfarm bringen, wo sie klettern durften. Ich fand es ziemlich schrecklich, als ich die Geschichten der einzelnen Tiere erfahren habe. Sie sind nämlich alle auf die Farm gekommen, weil sie entweder als Attraktion missbraucht oder als Haustier gehalten wurden und dabei fast gestorben wären. Die Arbeit war sehr schön und ich weiß, dass die Tiere hier gut behandelt werden.
Der Kontakt zu den anderen Teilnehmern war sehr gut und ich hatte auch einen guten Kontakt zu den Einheimischen. Die Leute hier sind recht nett und hilfsbereit. Doch wenn sie einmal nicht genau wissen, wo sich das Gebäude oder der Ort befindet, zu dem man hingehen möchte, weisen sie einen schon mal in eine falsche Richtung. Denn es gilt als sehr unhöflich, wenn man nichts sagt, weil man es nicht weiß. Das habe ich ziemlich schnell begriffen. Die Männerwelt war von uns Deutschen immer sehr angetan. Vor allem da ich blond war, wurde mir ständig hinterher gepfiffen und gehupt. Das war aber mehr amüsierend als nervig.
Jedes Wochenende habe ich mich mit meinen neuen Freundinnen von wayers getroffen. Wir waren in Monteverde bei der Canopy Tour, wo man an einem Drahtseil von einem Baum zum nächsten Baum „rutscht“, in Cahuita am Strand und im Nationalpark, in Manuel Antonio auf einer Segeltour sowie auch am Strand und im Nationalpark und am letzten Wochenende auf dem Volcan Poas. Unter der Woche war ich wieder im Projekt und abends haben wir dann immer einen Film gesehen oder eins der Bücher gelesen, die auch schon ehemalige Freiwillige für uns dagelassen haben. Ab 18 Uhr wurde es nämlich schon immer dunkel und da durften wir nirgends mehr hin. An manchen Tagen sind wir auch in die nahe gelegene Stadt Limon gefahren und waren auch nach langer Zeit mal wieder im Internet und im Supermarkt.
Der lustigste Moment war, als unsere Projektleiterin mit samt der Familie weg war und uns der Affe entwischt war. Sie mochte nämlich keine Käfige und war nur an einem Seil festgebunden. Dieses Seil konnte unser Affe allerdings immer selbst aufmachen. Also sind alle hinterhergelaufen, als wir gemerkt haben, dass auch unser Rehkitz Bambi einen Weg durch ihren Zaun gefunden hatte. Der Affe war bald wieder eingefangen, aber Bambi war etwas zäher. Doch mit ihrem Fläschchen haben wir es geschafft sie wieder zu ihrem Käfig zu bewegen
Die Betreuung durch die Mitarbeiter in Deutschland war gut und ich fand auch die Informationen von der Homepage, das Reise 1×1 sehr gut. Auch auf meine E-Mails, die ich geschickt habe, wurde sehr bald zurückgeschrieben. Die Betreuung durch das Team vor Ort war gut. Allerdings brauchte ich das „Team vor Ort“ eigentlich nicht, ich war bei meiner Gastfamilie und in der Sprachschule. Meine Reisen habe ich selbst geplant und mit den Bussen bin ich auch zurechtgekommen.
Als Fazit kann ich sagen, dass ich es sehr gut fand, dass ich diese Reise gemacht habe. Ich war das erste Mal allein in einem fremden Land, weit weg von Deutschland. Ich denke, ich bin nun etwas selbstbewusster und außerdem habe ich Familie, Freunde und die deutsche Küche vermisst. Ich denke, jeder muss einen eigenen Weg gehen und eigene Erfahrungen sammeln und sich nicht auf die Meinung anderer stützen.