Kreativität, Arbeiten mit Kindern welche eine andere Sprache sprechen (nicht gut Englisch können), sozialer Umgang mit Kindern, Zusammenarbeit mit Gleichaltrigen und Erwachsenen, Streit schlichten, arbeiten in einem anderen Land, mit einer anderen Kultur. All das konnte ich bei meinem Auslandsaufenthalt in Südafrika erfahren.
Ich war auf alles vorbereitet: hungernde Kinder, schlechte Verhältnisse, hohe Kriminalitätsrate, kaum Wasser und Elektrizität.
Ich hab mir schon gedacht, dass ich in der Schule den Lehrern im Unterricht helfe und die Kinder in den Pausen beschäftige. Und ich hab mich auch darauf vorbereitet, dass die Kinder wahrscheinlich kaum etwas zum spielen haben. Deswegen habe ich auch aus Deutschland ein paar Sachen mitgebracht.
In der Schule, in der ich war, hatten die Kinder dann auch nicht viele Spielsachen, und einige waren kaputt. Allerdings hatten sie welche. Und auch in den Pausen wurden manchmal neue ausgeteilt, allerdings nach der Pause auch wieder eingesammelt. Es war genau so wie ich es mir vorgestellt habe. Die Kinder haben zwar etwas, aber nicht viel. Auch die Lehrer und allgemein die Einheimischen waren alle super freundlich und haben einen gegrüßt obwohl man sich nicht kannte.
Wir sind morgens aufgestanden, haben uns für unser Projekt fertig gemacht und wurden dann auf einem Pickup zu unseren Projekten gefahren. In meiner Schule fand um 8 Uhr eine Versammlung statt. Das bedeutet, dass 15-25 Minuten die Kinder beteten, sangen und tanzten. Danach gab es Porridge zu essen, wobei wir Volentäre den Kleineren beim Essen halfen. Die erste Stunde ging von 9-10 Uhr. Manchmal waren wir in den Klassen, haben die Kinder beaufsichtigt und Aufgaben kontrolliert, oder wir haben Plakate für die Klassenzimmer gebastelt oder ähnliche Dekorationen für die Zimmer.
In der ersten Pause konnten die Kinder bei gutem Wetter raus spielen gehen. Meistens saßen wir dann mit draußen und haben unsere Haare flechten lassen oder einfach mit den Kindern gespielt. Die zweite Stunde war für die Jüngeren meist eine Spielrunde, in der sie mit Puzzlen, Memorie oder Lego spielen konnten. Auch hier mussten wir immer aufpassen, denn es gab öfters von Kindern Beschwerden, dass jemand etwas weggenommen hat. Danach gegen 12 Uhr war wieder Pause und die Kinder konnten bis 13.30 Uhr spielen. Dann wurde eine Glocke geläutet und alle mussten in den vorderen Bereich kommen und warten bis sie abgeholten werden. Währenddessen konnten sie noch etwas von ihrem Essen essen, welches die Kinder mitgebracht haben.
Wir wurden meist gegen 14/14.30 Uhr abgeholt und zurück ins Camp gefahren. Jeder Tag war immer wieder schön und immer wieder anders. Es war einfach total toll mit den Kindern. Und wir haben ihnen ein deutsches Lied beigebracht, welches sie dann immer und immer wieder auch von selber gesungen haben.
Sehr beeindruckend war für mich unter anderen ein traditionelles Braii von unserer Lehrerin. Die Männer warten bis die Frauen komplett fertig gegessen haben. Dies ist ein Zeichen des Respekts. Auch isst man traditionell den Reisbrei mit Soße mit den Händen. Zudem kommt, dass man auch nicht in Gegenwart einer Person raucht, welche gerade isst oder Nicht-Raucher ist. Auch ist mir aufgefallen, dass alle auf der Straße einen gegrüßt haben egal ob man sich kannte oder nicht. Und fast jeder hat einen im Auto mitgenommen, wenn man wollte.
Ich fand das Team von Praktikawelten in Sodwana spitze. Die Betreuer waren super. Sie haben sich um uns gekümmert, hatten immer wieder richtig gute Ideen und Vorschläge und haben sich auch Gedanken um die Projekte gemacht. Egal was war, man konnte zu ihnen hin und um Hilfe bitten oder einfach auch was Organisatorisches klären. Aber nicht nur das, sie waren auch für uns da und wurden zu richtigen Freunden. Haben auch an Aktivitäten teilgenommen und mit uns zusammen Spaß gehabt.
Ich kann nur jedem empfehlen so was zu machen. Jederzeit würde ich wieder runter nach Südafrika, allein weil ich so viele Freunde gefunden habe. Ich habe mich so in dieses Land und auch den kleinen Ort Sodwana Bay verliebt, dass ich auf jeden Fall noch einmal zurück gehen werde!