Bevor meine Wahl auf Costa Rica fiel, war das Land in meiner Vorstellung sehr fremd und exotisch, da ich noch nicht viel von Mittelamerika gehört hatte. Durch Recherchen und Gesprächen mit Menschen, die bereits einmal in diesem Land waren, wurde mir klar, dass mir eine großartige Zeit bevorstand! Ich bin auch absolut begeistert von der Organisation und Betreuung vor meiner Reise durch wayers. Alle meine Fragen wurden umgehend und freundlich beantwortet, die Infos, die ich bekommen habe waren toll und die Mitarbeiter ständig bei allen Angelegenheiten erreichbar. Auch das Team in Costa Rica hat sich super gekümmert und war immer für mich da. Unter der Arbeit konnte ich mir auch wenig vorstellen, da meine Erfahrungen aus der Jugendarbeit in Deutschland ja wahrscheinlich nicht 100%-ig auf Costa Rica übertragbar waren. Somit begab ich mich auch hier auf vollkommenes Neuland! Dementsprechend war ich vor meiner Reise gespannt darauf, was mich dort und an meinem Arbeitsplatz erwarten würde. Als ich dann in Costa Rica ankam, wurde ich erst einmal etwas überrascht, aber es hat sich alles super entwickelt, vor allem in der Sprachschule, da dort mein Spanisch sehr gut wurde! In meinem Projekt in der Schule war es unvergesslich schön! Es war toll, zusammen mit den Lehrerinnen Englisch und Sport zu unterrichten, die deutsche Kultur mit in den Unterricht einfließen zu lassen und den Kindern mein Hobby Kung – Fu beizubringen. Gerade diese Aktion wurde zur Attraktion der ganzen Schule! Ich habe die Zeit während des Programms sehr genossen, denn schließlich habe ich viel an Erfahrung gewonnen und möchte diese Zeit niemals missen.
Ein Tag bei mir begann um 06:30 Uhr in der Früh mit einem wundervollen Frühstück, frisch zubereitet von meiner Gastmutter. Meine Gastfamilie war übrigens klasse, ich habe mich einfach super wohl bei ihr gefühlt! Anschließend hatte ich auch noch Zeit zu duschen oder zu lesen. „Mas o menos“ gegen 07:30 Uhr wurde ich von einer Lehrerin mit zur Schule genommen, wo ich dann bis ca. 14:00 Uhr unterrichtete. Im Nachhinein hatte ich den Luxus auch wieder zurück zu meiner Gastfamilie gebracht zu werden, um pünktlich zum Mittagessen dort zu sein. Meistens hielt ich einen kleinen Mittagsschlaf, hörte Musik, las oder fuhr direkt nach Heredia, Santa Barbara oder San Josè um zu shoppen, zu essen oder einfach nur um die Stadt zu erkunden. In der Schule hatte ich die Aufgaben, den Kindern englische Begriffe beizubringen. In der einen Woche behandelten wir die Vokabeln des „Hauses“. Somit brachte ich den Kindern auf spielerische Weise bei, welche Begriffe sich in einem „Haus“ verbargen. Neben Englisch stand Sport auf dem Lehrplan. Ganz zu meiner Freude, durfte ich zwei Stunden nach meinen ganz eigenen Vorstellungen gestalten. Ich habe die Zeit genutzt, um den Kindern meine Leidenschaft für Kung – Fu nahezubringen. Es war ein Riesenspaß auf zwei verschiedenen Sprachen eine chinesische Kampfkunst zu unterrichten. Es war einfach super den einheimischen Kindern Englisch beizubringen. Neu war für mich die Verbindung der Schule mit Religion und Gläubigkeit. Zum Beispiel haben wir vor jeder Stunde ein „Vater Unser“ gebetet.
„Pura Vida“ war Motto und Passion der gesamten Reise! Allein diese Art und Weise das Leben zu leben hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und ist immer noch ein Weg, der hektischen Welt in Deutschland für einen Moment zu entfliehen. Es hat mich tief beeindruckt, wie offen die Ticos und Ticas für Ausländer sind. Überall wurde ich mit offen Armen und Herzlichkeit empfangen, sodass es sich anfühlte, genau am richtigen Ort, zur richtigen Zeit zu sein. Daran sollten wir Deutschen uns ein Beispiel nehmen.
Durch den Unterricht am Institut bekam ich gute Möglichkeiten, andere Freiwillige kennenzulernen. Meistens haben wir uns abends im „Malibu“, der Stammbar des Instituts getroffen, um entweder den Abend dort zu verbringen oder um von dort aus in eine Disco zu fahren, ins Kino zu gehen oder einfach nur einen Spaziergang zu machen. Die Wochenenden habe ich genutzt, um mit anderen Leuten zusammen durch das Land zu reisen und möglichst viel zu sehen. Unter anderem war ich im Nationalpark „Manuel Antonio“, habe die „Canope – Tour“ mitgemacht und Vulkane besichtigt. Wenn es sich zwischendurch ergab, bin ich auch manchmal in die nächste Stadt gefahren und war z. B. einkaufen.
Für mich beeindruckend waren schon von Beginn der Reise an, die Begegnungen und Situationen mit anderen Menschen. Sei es von meinen Sitznachbarn auf dem Hinflug, den Menschen in den Hostels beim gemeinsamen Kochen oder beim Salsa tanzen mit amerikanischen Frauen.
Am intensivsten war das Gefühl bei einem Sprung von einem 60 m hohen Baum in Monteverde im Rahmen der Canope-Tour. Gleich gefolgt von der Seilbahnfahrt über eine 200 m hohe Schlucht, nur gesichert durch zwei Stahlseile. Landschaftlich war es mein absoluter Höhepunkt, einen Tag am Strand von Manuel Antonio zu verbringen und stundenlang auf einer Palme zu sitzen. Das klare Wasser zu beobachten, Kokosnussmilch zu trinken und die unglaubliche Bucht zu genießen.
Für mich war die Zeit in Costa Rica ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Eigenständige Vorbereitung sowie das Verdienen des Geldes für diese Zeit , waren für mich das Projekt nach meinem Abitur. Natürlich hatte ich Hilfe durch meine Familie, doch größtenteils war es meine eigene Leistung. Ich weiß jetzt: Wenn man nur will, kann man alles machen! Wichtig bei einer solchen Reise ist es, neuen Situationen mit einer gewissen Gelassenheit zu begegnen. Mir wurden das ein oder andere Mal meine Grenzen bewusst, als ich zu „organisiert“ an eine Sache heranging. Besser ist es, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind und das Beste daraus zu machen!