Ich habe mir das Land beeindruckend vorgestellt, ein bisschen wie man das typische Bild von Afrika eben im Kopf hat und auch vermittelt bekommt: Menschen in zerrissenen Klamotten in Lehmhütten. Ich habe mir gar nicht allzu große Gedanken gemacht, wie es dort aussehen wird oder wie meine Zeit dort werden wird. Ich habe es einfach auf mich zukommen lassen.
Meine Arbeit habe ich mir mit vielen fröhlichen, temperamentvollen ghanaischen Kindern vorgestellt, denen ich in der Schule helfen kann.
Mir hat mein Projekt sehr gut gefallen. Es war jedoch überraschend, da ich in einer relativ reichen Schule war. Die Kinder wirkten sehr gepflegt und auf keinen Fall arm. Ich wurde gut von den Lehrern aufgenommen und von den Kindern sowieso. So konnte ich mich von Anfang an wohlfühlen. Außerdem fand ich es gut, dass ich mich nie überflüssig gefühlt habe. Ich konnte immer helfen und mich einbringen. Das hat mir auf jeden Fall ein gutes Gefühl gegeben.
beschäftigen sich die Kinder mit etwas, was sie sich selbst aussuchen. In der Zeit habe ich dann die Aufgaben, die die Lehrerin mir gegeben hat, in jedes Schulheft übertragen. Es gab keine fertigen Schulhefte, sondern jede Aufgabe muss einzeln in jedes Schulheft der Kinder übertragen werden. Damit war ich mindestens die ganze Freiarbeitsphase lang beschäftigt. Dann gab es jeden Tag ein gemeinsames Singen, Tanzen und Beten mit der ganzen Schule. Da habe ich immer gerne zugeschaut, weil es wirklich immer schön war und nach einer Zeit konnte ich manche Lieder auch mitsingen. Im normalen Unterricht konnte ich die Kinder bei den Stillarbeitsphasen immer unterstützen. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich mich so individuell um die Kinder kümmern konnte und sie besser kennen lernen konnte. Nach einiger Zeit kannte ich jedes Kind schon so gut, dass ich wusste, wer wo Probleme hat und wie ich helfen kann. Manchmal habe ich auch kleine Sequenzen des Unterrichts übernommen und unterrichtet. Das hat mir auch wirklich gut gefallen. Mittags während der Lunchtime war es meine Aufgabe, die sehr kleinen Kinder zu füttern.
Ich habe neue Erfahrungen im Umgang mit Kindern gemacht. Das Besondere war, dass die Kinder mich manchmal nicht verstanden haben und ich sie nicht, weil wir so unterschiedlich Englisch sprechen. Es war eine Herausforderung damit klar zu kommen und sich trotzdem mit den Kindern zu verständigen und vor allem etwas zu erklären. Mein Kontakt zu anderen Teilnehmern war super. Das Land war atemberaubend und ich konnte mich wunderbar in die Kultur einfügen. Ich fand es sehr interessant und beeindruckend, diese neue Kultur kennen zu lernen. Es ist einfach alles so anders als in Deutschland, eigentlich das komplette Gegenteil. Es ist so laut, chaotisch, bunt, eng und voller Lebensfreude und Spaß. Die Mentalität und die Menschen sind einfach ganz anders als in Europa. Kennt ihr das, wenn man hier in Deutschland mit der Bahn fährt und ein Vierer-Wagon ist frei und in einem Andern sitzt ein einziger Mensch. Wohin setzt ihr euch? Natürlich in den Freien. Hauptsache man hat möglichst viel Platz und vermeidet Gespräche mit Anderen. Niemand redet miteinander in der Bahn, wenn man sich nicht kennt. In Ghana sitzt man so eng aneinander gequetscht im Trotro und rückt auch noch ein Stück näher aneinander, sodass die verschwitze Haut aneinander reibt, damit noch einer hinein passt. Wenn jemand aussteigt, ist es selbstverständlich, dass viele Leute mit aussteigen müssen, damit man raus kommt. Aber es kommt kein genervtes Geräusch von irgendwem. Das ist nur eines von vielen Beispielen, das zeigt, wie unterschiedlich das Leben dort ist. Es ist auf jeden Fall toll, wenn man die Chance hat sowas kennen zu lernen und es selbst zu erfahren.
Nach dem Projekt hat man sich meistens zuerst im wayers-Home draußen auf die Terrasse gesetzt und den anderen Teilnehmern erzählt, was man so erlebt hat im Projekt. Oft haben wir dann noch was unternommen, zum Beispiel sind wir an den Strand gefahren oder nach Accra rein. Manchmal wollten wir unsere Zeit anders nutzen und haben gewaschen und sind einkaufen gegangen. Ab und zu auch ging es dann auch ins Internetcafé, um zu Skypen oder sich einfach über Facebook oder per Mail zuhause zu melden. Abends saßen wir meistens draußen auf der Terrasse und haben gequatscht oder Spiele gespielt, selten sind wir mal zum Essen gegangen. Am Wochenende sind wir meistens verreist, was ich immer total aufregend und echt toll fand und jedem empfehlen würde. Bei diesen Reisen lernt man das Land einfach nochmal so viel besser kennen und sieht wie vielfältig es ist.
Es gab viele wunderschöne Momente. Der Ausblick auf die weite Landschaft der Shai Hills nach dem anstrengenden Hochklettern auf den Berg war beispielsweise atemberaubend. Aber auch das Lachen der Kinder war einfach immer wieder toll. Besonders als ich Luftschlangen mit in die Schule genommen habe und die Kinder sich so freuten. Sie hatten einen riesen Spaß damit und ein Kind kam zu mir und sagte „Now i am happy“. Das Duschen mit Eimern und Schüsseln war aber auch immer ziemlich lustig. Wie man sieht kann ich mir keinen einzelnen rauspicken.
Alle Anfragen per Email wurden sehr gut von wayers bearbeitet. Ich bin sehr zufrieden mit wayers. Bei Fragen konnte ich immer wieder anrufen und mir wurde freundlich und hilfreich geantwortet. Nie hatte ich das Gefühl, dass meine Fragen dumm oder überflüssig sind. Die Informationen haben mir immer weitergeholfen und ich habe mich gut beraten gefühlt. Auch die Organisation hat gut geklappt, ich habe immer alle Infos rechtzeitig erhalten. Die Betreuung während meines Aufenthaltes durch das Team vor Ort war super und einfach genau nach meinen Vorstellungen. Ich finde wir waren vor Ort super betreut. Unsere Koordinatorin war immer für Fragen offen und total freundlich, hilfsbereit, verständnisvoll und zuverlässig.
Ich bin über meinen Entschluss sehr froh, diese Reise auf mich genommen zu haben. Ich bin so glücklich, dass keinerlei Schwierigkeiten aufgetreten sind. Und ich meine es wirklich Ernst: Ich habe in dem letzten Monat so viel erlebt, so viele neue Eindrücke gesammelt und Erfahrungen gemacht. Ich habe mich in einer total fremden Kultur und in ganz anderen Verhältnissen zurecht gefunden und mich eingelebt. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen! Mich persönlich hat der Aufenthalt weitergebracht. Zum Einen einfach dadurch, dass ich viele neue Erfahrungen gemacht habe und ein tolles Land kennengelernt habe und des Weiteren auch, weil ich dadurch mich selbst besser kennen gelernt habe. Ich habe gemerkt, wie ich mich in eine neue Situation einleben kann und ich denke, dass ich mich selbst besser einschätzen und schätzen kann als vorher. Ich denke ich bin offener, entspannter und selbstständiger geworden.
Verreist so viel wie möglich, denn es ist wirklich total aufregend und ihr lernt so viel von diesem tollen Land kennen. Es ist so vielseitig und es lohnt sich wirklich.