Vor dem Abflug habe ich mir das Land weniger fortschrittlich vorgestellt. Dass jede Familie eigene Fernseher, Waschmaschinen und meist auch Autos hatten, hat mich ehrlich gesagt überrascht. Außerdem ist Costa Rica (zumindest in der Regenzeit) überall einfach nur grün. Das hab ich nicht gedacht von einem Land so nahe am Äquator. Die Arbeit war so ähnlich wie gedacht wenig Schlaf aber viel Interessantes und Spannendes hab ich dort des Nachts erlebt. Die Zeit während des Programms war super und genau nach meinen Vorstellungen. Die zuerst erhofften und mit Spannung erwarteten Schildkröten haben sich schnell als faszinierende, langsame (!) Wesen herausgestellt.
Die Unterkunft hat mir sehr gut gefallen. Sie war sehr rustikal und einfach, aber wirklich angenehm. Man konnte leider auf Grund der Hitze nie länger als bis 7Uhr schlafen, was an den Kräften zehrt. Die Pflichten im Projekt waren hauptsächlich auf die Patrouillen bei Nacht und den obligatorischen Anteil an der „Hausarbeit“ beschränkt. Dann kamen oft flexible andere Aufgaben auf einen zu: Pferd begraben, Straße ausbessern, Trinkwasserzulauf ausbessern, Regengraben ziehen, Müll sammeln, Gartenarbeit….. was Spaß gemacht hat.
Man hatte sehr viel Freizeit neben der Arbeit, die oft nicht wirklich genutzt werden konnte. Wir hatten einfach nicht viel womit man sich beschäftigen konnte. Das macht allerdings auch kreativ…man kann eben auch mit bunten Steinen am Strand Boccia spielen. Abends waren wir meistens in „der“ Bar in der Bario Jesus in der meistens alle Schüler der Sprachschule sind, um gemeinsam etwas zu trinken. Montags war meist Kasinoabend und Mittwoch war immer Kinoabend im Paseo de las Flores.
Man hat vor allem viele Menschen kennengelernt. Mit einem sich stetig änderndem Umfeld, unter doch sehr besonderen Bedingungen, zu arbeiten, ist spannend und anstrengend. Der Kontakt zu den anderen Teilnehmern war sehr gut, wobei mein Kontakt zu den Einheimischen nur mittelmäßig war. Die Ticos sind ein sehr freundliches, aufgeschlossenes und lebensfrohes Volk. Insgesamt hat mir das Land sehr gut gefallen und mit der fremden Kultur bin ich gut zurechtgekommen. Nach der Schule sind wir eigentlich immer in die Stadt gegangen; Heredia, San José, Santa Barbara oder spielten Fußball gegen ein einheimisches Team in Barva.
Die Erreichbarkeit der Mitarbeiter von wayers vor und während des Aufenthalts war sehr gut, ich hatte immer sehr schnell passende Antworten. Die Betreuung vor Ort war gut und das Team war sehr liberal und flexibel. Für Fragen, Wünsche und Probleme waren die Verantwortlichen dort immer offen und hilfsbereit.
Es war auf jeden Fall eine gute Entscheidung, solch einen Auslandsaufenthalt zu machen. Man lernt viel für sich selbst, besonders sich in einer sehr fremden Umgebung zurechtzufinden. Die Persönlichkeit reift in der Zeit, man gewinnt an Selbstvertrauen und bekommt eine ganz neue Sicht auf die Dinge.
Als Tipp kann ich nur sagen, nutzt die Zeit, schaut euch das Land und Leute an.